Projekt

Idee

Transporträder stellen eine gesunde, leise und klimafreundliche Alternative zum Auto dar. Großeinkäufe einschließlich mehrerer Getränkekisten lassen sich mit ihnen angenehm von Tür zu Tür transportieren. Auch Kinder können im Transportrad komfortabel und sicher befördert werden. Allerdings sind Transporträder in der Anschaffung vergleichsweise teuer, brauchen mehr Stellplatz als normale Räder und werden selten täglich benötigt.
Im Projekt TINK wird in den Pilot-Städten Konstanz und Norderstedt ein öffentliches Transportrad-Mietsystem aufgebaut. Dabei wird erprobt, wie die öffentlichen Zwei- und Dreiräder angenommen werden. Die Erfahrungen sollen später auf andere Kommunen übertragen werden.

TINK Stationen

Ab Sommer 2016 werden in Norderstedt und Konstanz jeweils 24 Transporträder an mindestens 12 Standorten zur automatisierten Miete bereitstehen. Die Räder können mittels Internet, App, per Telefon und in Norderstedt auch an Terminals gemietet werden. In Konstanz kommen statt Terminals Bordcomputer an jedem Rad zum Einsatz, die das Fahrradschloss nach Eingabe eines Codes oder mit RFID Chips öffnen. Die Räder stehen für mindestens zwei Jahre rund um die Uhr zur Verfügung.

Bereitstellung der Mietradsysteme

In Norderstedt wird nextbike die Transporträder bereitstellen und für den Service rund um die Räder sorgen. Nextbike ist Markführer für Mietradsysteme und international aktiv. Nextbike ist in Norderstedt bereits bekannt, da diese Firma dort auch das reguläre Fahrradverleihsystem betreibt.
Die Konstanzer Transporträder werden von Fahrradspezialitäten bereitgestellt und betreut, einem Laden für Spezialräder mit Filialen in Freiburg und Konstanz.

Preise

Die Registrierung als neue Nutzerin oder Nutzer ist kostenlos. In Norderstedt müssen allerdings mit der Anmeldung neun Euro Fahrtguthaben bei nextbike erworben werden. Bestehende nextbike-Kunden können sich ohne zusätzliches Guthaben durch Bestätigung der erweiterten AGBs für TINK registrieren. In Konstanz wird kein Startguthaben verlangt.
In Norderstedt ist die erste halbe Stunde kostenlos, in Konstanz die erste Stunde. Danach wird ein Euro pro weitere halbe Stunde Gebühr fällig. Der Maximalpreis pro 24-Stunden-Miete beträgt 9 Euro. Es ist möglich, ein Rad an einer anderen Station als der Entleihstation ohne Extra-Gebühr abzugeben.
Bei Rückgabe der Räder außerhalb von TINK-Stationen wird für die Rückführung eine aufwandsabhängige Servicegebühr erhoben. Mehr zu den Konditionen auf den Seiten der TINK-Betreiber.

Ziele

TINK will zu einer umweltfreundlichen Mobilität beitragen: Durch die Etablierung von Transporträdern als Alternative zum Auto bei vielen Wegen werden innerstädtisch weniger Lärm und Abgase erzeugt, Gesundheit und Lebensqualität werden verbessert. TINK will zudem einen Beitrag zum Klimaschutz leisten und für mehr Platz in den Städten sorgen. Transporträder sollen für möglichst alle Menschen in der Stadt verfügbar sein.

Wissenschaftliche Begleitung

Kernstück des Projekts ist der Aufbau öffentlicher Transportrad-Mietsysteme in den Modell-Kommunen. Die Entwicklung der Angebote beruht auf umweltpsychologischen und verkehrswissenschaftlichen Analysen. Dadurch können das Mietradsystem sowie die begleitende Informationskampagne wissenschaftlich fundiert und optimal an die unterschiedlichen Zielgruppen angepasst werden. Eine wirkungsorientierte Beratung und Evaluation der Wirksamkeit unterstützen und dokumentieren die Zielerreichung.

Projektbeirat


TINK wird von einem Projektbeirat unterstützt, der sich aus Mobilitäts- und Transportrad-ExpertInnen zusammensetzt:

  • Prof. Dr. Sebastian Bamberg, Mobilitätspsychologe an der FH Bielefeld; Begründer des Stufenmodells selbstregulierter Verhaltensänderung, das als Interventionsmodell im TINK- Projekt verwendet wird
  • Arne Behrensen, selbständig mit Dienstleistungen rund um das Thema Cargobikes, vormals Projektmanager beim VCD für das Projekt „Lasten auf die Räder!“
  • Prof. Dr. Andreas Großmann, Professor für Verkehrswesen und Raumplanung an der HTWG Konstanz
  • Ulrike Saade, Geschäftsführerin von velo:konzept, Dienstleistungsagentur für die Fahrradbranche.

TINK Räder

Zum Einsatz kommen robuste Transporträder des niederländischen Herstellers Bakfiets.nl. Folgende Varianten können gemietet werden:

  • Zweirädriges Transportrad mit Platz für zwei Getränkekisten, Zuladung bis 80 kg bei einer Gesamtlänge von 255 cm und einer Gesamtbreite von 45 cm

 

  • Dreirädriges Transportrad sogar mit Platz für vier Getränkekisten, Zuladung bis 100 kg bei einer Gesamtlänge von 220 cm und einer Gesamtbreite von 82 cm

 

Jedes Rad verfügt über eine leichtgängige Achtgang-Schaltung und einen höhenverstellbaren Sattel. Im Zweirad können zwei Kinder bis sechs Jahren mitgenommen werden, im Dreirad sogar bis zu vier Kinder. Die wegklappbaren Kindersitze verfügen über Sicherheitsgurte.