Die Gewinner des Deutschen Fahrradpreises 2017 stehen fest. Die Mainzer Piktogrammkette, die Transportrad Initiative TINK aus Konstanz und Norderstedt sowie die Heidelberger Kampagne #woparkstdudenn?“ konnten den bundesweiten Wettbewerb für sich entscheiden.
Die Gewinner wurden am 3. April auf dem Nationalen Radverkehrskongress in Mannheim ausgezeichnet.
Norbert Barthle, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur: „Die Erfindung des Fahrrads hat unsere Mobilität grundlegend verändert. 200 Jahre und viele Innovationen später ist das Rad aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Ich freue mich sehr, heute wieder so viele engagierte Initiativen auszuzeichnen, die das Radfahren noch attraktiver und sicherer machen.“
Einmal im Jahr zeichnet „Der Deutsche Fahrradpreis“ die besten Projekte der Radverkehrsförderung in den Kategorien „Infrastruktur“, „Service“ und „Kommunikation“ sowie des Film- und Fotowettbewerbs aus. Der erste Platz jeder Kategorie ist mit 3.000 Euro dotiert. In diesem Jahr gingen 129 Bewerbungen für die bundesweite Auszeichnung ins Rennen. Außerdem wurde die „Fahrradfreundlichste Persönlichkeit“ geehrt. Diesen Preis konnte der Musiker Sebastian Krumbiegel im Mannheimer Rosengarten entgegennehmen: „Mein Engagement für das Fahrrad ist für mich eine Herzensangelegenheit. Umso mehr freue ich mich, dafür mit dem Deutschen Fahrradpreis ausgezeichnet zu werden.“
In der Kategorie „Service“ setzte sich das Team von „TINK – Transportradinitiative nachhaltiger Kommunen“ aus Konstanz und Norderstedt gegen 32 Konkurrenten durch. Laudator Norbert Barthle: „Das vollautomatische Verleihsystem ist unkompliziert, nutzerfreundlich und rund um die Uhr verfügbar. Das macht es auch so attraktiv. Es würde mich freuen, wenn das Pilotprojekt in Zukunft zahlreiche Nachahmer findet.“
Der zweite Platz ging an die Stadt Herne. Sie überzeugte die Jury mit dem Pilotprojekt „Emissionsfreie Citylogistik in der Herner Fußgängerzone“, bei dem herkömmliche Lieferfahrzeuge durch Lastenräder ersetzt wurden. Der dritte Platz ging an das Kölner Team um die App „Radbonus“, das ein Bonussystem für Radfahrer entwickelt hat und betreibt.
Die Kategorie „Kommunikation“ konnte die Stadt Heidelberg mit der Kampagne „#woparkstdudenn?“ für sich entscheiden. Für die Aktion wurden Denkzettel in Form von Post-its auf ein Auto geklebt, das absichtlich in einer Fahrradstraße abgestellt wurde. „Humorvoll, aber klare Kante: Die ausgezeichnete Aktion in Heidelberg holt die Ohnmacht vieler Alltagsradler ins Bewusstsein”, so das Urteil von Laudator Christoph Erdmenger vom Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg. Auf Platz zwei folgte die Initiative Neue Arbeit der Diakonie Essen mit der Aktion „Radeln ohne Alter“, einem Spazierfahrservice für Senioren und Seniorinnen. Die drittplatzierte AGFK Baden-Württemberg hatte das Projekt „Ich und die anderen – die anderen und ich“ eingereicht, ein Film und eine Wendebroschüre zum Perspektivenwechsel und für mehr Rücksichtnahme im Straßenverkehr. Insgesamt gingen in dieser Kategorie 63 Bewerber an den Start.
In der Kategorie „Infrastruktur“ belegte Mainz mit der Piktogrammkette den ersten Platz. Die Fahrbahnmarkierung überzeugte die Jury vor allem, weil Radfahrern mit einfachen Mitteln deutlich gemacht wird, wann sie trotz Radweg die Straße nutzen dürfen. „Mit dem Projekt beweist die Stadt Mainz, dass effektive Radverkehrsförderung nicht immer teuer und planungsintensiv sein muss. Die Maßnahme kann auch in anderen Kommunen schnell und einfach für sichereren Radverkehr sorgen“, erklärt Laudator Matthias Dießl, der Landrat im Landkreis Fürth und Vorsitzender der AGFK Bayern ist. Die Bürgerinitiative „Alltagsradwege für unsere Region“ aus Berlstedt sicherte sich mit ihrem hohen Engagement für den Ausbau der lokalen Fahr-radinfrastruktur den zweiten Platz vor „Radquadrat – Die Radroute mit Potenzial“, eingereicht von der Stadt Bottrop, auf Platz drei. Der Jury lagen insgesamt 33 Bewerbungen in der Kategorie „Infrastruktur“ vor.
Den Film- und Fotowettbewerb unter dem Motto „200 Jahre Fahrrad und kein Ende in Sicht“ gewannen Dustin Janczewski in der Kategorie „Film“ und Volker Wasserthal in der Kategorie „Foto“.
Der Deutsche Fahrradpreis ist eine Initiative des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW e.V. (AGFS). Als Partner und Sponsoren des Wettbewerbs engagieren sich der Zweirad-Industrie-Verband e.V. (ZIV) und der Verbund Service und Fahrrad g.e.V. (VSF).
Ausführliche Informationen zu den Nominierten, die Jurybegründung, Factsheets zu den Gewinnern sowie Bilder der Preisverleihung finden Sie auf www.der-deutsche-fahrradpreis.de